Als Musiker, Gitarrist, Bandmitglied, Songwriter… benötigt man von einer Sache ganz besonders viel. Ich spreche von Kreativität. Eine Fähigkeit, die jedem von uns in die Wiege gelegt wurde, aber im Laufe des Lebens immer mehr verkümmert, wenn Sie nicht regelmäßig gehegt und gepflegt wird. Gut, nicht jeder muss kreativ sein – die meisten Berufe, Schulen und Ausbildungen verlangen dies nicht, oft wäre sie sogar hinderlich. Umso kritischer wird es, wenn man als „Non-Creative“ und Strukturdenker eine kreative Leidenschaft entdeckt, wie z. B. das Gitarre spielen. Da kann man schon mal an den Rand der Verzweiflung kommen, wenn man andere Leute sieht und hört, bei denen die Kreativität geradezu unendlich vor sich hin sprudelt…
(In meinem Buch Superlearning für Gitarristen habe ich ein eigenes Kapitel dem Thema Kreativität gewidmet. Ich zeige dir dort, wie du wirklich kreativ werden kannst, und welche Techniken dich dabei unterstützen)
Wenn Du gerade beginnst, kreativ zu werden, eigene Songs zu schreiben oder deinen eigenen Gitarren-spielstil zu formen, dann ist der erste und wichtigste Schritt: „Schalte alle Kreativitäts-Killer aus – verbanne sie aus deinem Leben, zumindest in der Kreativitäts-Phase“.
Ein wirklich überraschender Kreativitätskiller, auf den man nicht so schnell kommt, ist jede Form von „Menschen-Massen“. Massen, Gruppierungen, Teams usw. haben zwar eine enorme Power wenn es um Arbeit geht – Sie sind jedoch auch ein Kreativitäts-Killer.
Warum?
Wenn wir in einer Gruppe zusammen arbeiten, bilden sich in kurzer Zeit Hierarchien und typische Charaktere. Ich bin immer wieder erstaunt darüber, wie ähnlich sich eine Gruppe entwickelt. Einer ist der Leader, dann gibt es welche, die dem Leader zuarbeiten, dann gibt es den Typ, der eher passiv die Gruppe arbeiten lässt usw….
Diese „Macht der Masse“ bremst aber die tatsächliche Kreativität des Einzelnen aus. Ein gutes Beispiel dafür ist: der unauffällige stille Typ hat eine geniale Idee, die jedoch sofort vom Rest der Gruppe „bewertet“ wird – sei erstmal dahin gestellt ob positiv oder negativ. Häufige Folge: Die Kreativität wird schon fast im Keim erstickt.
Gleiches beim Fernsehen: „Das Programm bestimmt, was in die breite Masse der Köpfe reinkommt… oder auch nicht“
Computer Spiele: „Es gibt eine art Mission, und einen Plan dafür – Platz für Querdenker und komplett andere Lösungswege sind fast unmöglich“
Spar-Angebote im Supermarkt: „Menschenmassen werden durch Gier und Emotionen an den Wühltisch getrieben“
Ich bin sicher, dir fallen weitere Beispiele ein. Würd mich freuen, deine Ideen im Kommentarfeld hier unten zu lesen.
Es geht mir gar nicht darum, „Kreativitäts-Killer“ zu verteufeln. Man kommt einen großen Schritt weiter, wenn man einfach seine „Augen offen hält“ und besonders gut auf seine eigenen Kreativitätsphasen achtet – Diese sind aus meiner Sicht „Lohn und Brot“ für uns Musiker und Gitarristen. Und wenn die Kreativität am besten in Einsamkeit fließt, dann ist es das Beste sich in diesen Phasen tatsächlich zurück zu ziehen.
Ein sehr Interessanten Blog-Post darüber habe ich im PsyBlog von Jeremy Dean gelesen. Englisch, aber leicht verständlich: hier
Was denkst du darüber? Wie gehst du mit deiner Kreativität um? Welche Kreativitätskiller sind deine größten Feinde?